Nauheimer Hallenturnier


Nach langer spielfreier Zeit war es  wieder soweit und es hieß früh aufstehen und ab zum Kicken. Gegen 8:45 Uhr war bereits die Ankunft in der Nauheimer Kreissporthalle. Unsere Motivation für dieses Turnier zeigte sich nicht nur dadurch, dass wir das erste Team an der Sportstädte waren, sondern auch gleich nach dem Umziehen mit dem warm machen begannen. Doch nach kurzer Zeit kam es dann auch schon zur ersten Hiobsbotschaft. Unser erstes Spiel, welches für 10:40 angesetzt war, drohte auszufallen, da der Gegner sich noch nicht bei der Turnierleitung angemeldet hatte. Allerdings konnten wir diesem Umstand auch positives abgewinnen, denn dies würde den ersten Sieg bedeuten.
Recht pünktlich wurde das Turnier dann gegen 10Uhr gestartet und wir sahen gleich im Auftaktmatch das Spiel zwischen dem Titelverteidiger Walldorfer KG und Astheim 1. Der müde Gekicke endete dann dem Spiel entsprechend mit 0:0.
Kurz nach dem Spiel ließ sich dann doch unser erster Gegner, die Heggepenner, blicken. Und so war es klar, dass es nichts mit dem einfachen geschenkten Erfolg in unserem ersten Spiel gab. Als wir uns dann kurz vor unserem Spiel zum warmmachen nach unten begaben, kochte die Halle. Erzgebirge AUA bestritt das Spiel vor uns und sorgte mit einer großen Anzahl an Zuschauern für einen ohrenbetäubenden Lärm und das trotz der knappen Niederlage.
Unsere Taktik für das erste Spiel war dabei klar und einfach. Eine starke Fünf sollte schnell in Führung gehen und einen uneinholbaren Vorsprung herausspielen, um dann schnell durch zu wechseln. An der Umsetzung arbeiten sollten dabei Jens als unumstrittene Nr. 1 im Tor, Daniel, Schmidt, Mario und Andy. Anstoßen durften die Heggepenner, da sie Heimrecht hatten. Doch kaum lief das Spiel gab es einen leichtfertigen Ballverlust und Mario machte sich allein auf den Weg Richtung Tor und vollendete kalt zum 1:0. Ein kurzer Blick auf die Uhr machte klar, dass erst 17 Sekunden vergangen waren, ehe der erste Schuss saß. Verunsichert versuchten die Heggepenner den Ball durch die eigenen Reihen laufen zu lassen, doch durch das konsequente Pressing unserer Mannschaft blieben Anspielstationen aus. So kam es, dass ihr Torwart dann den Ball an Daniel verlor und er dann ganz locker mit dem Ball ins Tor laufen konnte. Ein kurzer Blick wieder auf die Uhr machte deutlich, dass gerade etwas über eine Minute gespielt worden war und wir 2:0 vorne lagen. Ein erneuter Ballverlust brachte uns einen Überzahl Konter ein, den Schmidt krachend an den Pfosten setzte. In der Halle war es mittlerweile recht still geworden, was auch an unserem furiosem Auftakt liegen konnte. Doch nun machten wir die Fehler, die uns das Spiel und letztendlich auch das Weiterkommen in der Gruppe zerstörten. Rasch wechselten wir aus, sodass nach drei Minuten Spielzeit lediglich Schmidt noch von der Anfangsformation auf dem Parkett stand. Als dieser dann im Angriff der Heggepenner noch das Spielfeld verließ, kassierten wir den Anschlusstreffer. Auch von der anfänglichen Dominanz und dem Pressing war nichts mehr zu sehen und wir ließen den Gegner sein Spiel aufziehen. Nun waren nur noch 3 Minuten zu spielen und wir versuchten mit einem Wechsel zurück zur Anfangsformation die Führung über die Runden zu bringen. Vergebens, denn kaum hatten wir gewechselt, fiel der Ausgleich durch einen sehenswerten Weitschuss, der Unhaltbar im rechten Eck einschlug. Mit aller Macht wollten wir nun erneut in Führung gehen, bestimmten auch das Spiel, kamen jedoch gegen die nun sicher wirkende Mannschaft zu keiner großen Gelegenheit.
Sichtbar angefressen und enttäuscht begaben wir uns nun auf die Tribüne, um an unserer Formation zu arbeiten, damit uns so was nicht nochmal passieren würde. Dabei kamen wir dann zur Einigung feste Reihen zu bilden, die dann durch gewechselt werden. So kam es, dass im zweiten Spiel die Formation mit Mario, Schmidt, Seekatz und Jonas begann.
Diesmal waren die Kinsteerer KB, die ihr Auftaktspiel gegen Walldorf mit 2:0 verloren hatten, unser Gegner. Von Beginn an war zu spüren, dass wir dieses Spiel nun gewinnen wollten und so dauerte es wieder nur knapp über eine Minute, bis uns Mario in Führung brachte. Weiterhin bestimmten wir das Spiel und so war es nur eine Frage der Zeit, bis wir unsere Führung ausbauen konnten. Diesmal war es Seekatz, der nach Hackenvorlage von Schmidt keine Mühe hatte, den Ball in den Maschen unterzubringen. Nach knapp 4 Minuten nutzen wir diese Gelegenheit um alle Feldspieler auszutauschen, sodass nun Daniel, Sascha, Ian und Andy auf dem Feld standen. Das Spiel verflachte nun etwas, da die Kinsteerer ihre letzte Chance, im Turnier noch was erreichen zu können, nutzen wollten und alles auf Angriff setzten. Dabei schaltete sich ihr Torwart mit in das Angriffsspiel ein, überquerte die Mittellinie und kam dort zu einem freien Schuss und versengte den Ball in unserem Tor. Doch die Freude hielt nicht lange an, denn das Überqueren der Mittellinie war vom Schiedsrichter unterbunden worden. Schade, dass dies mal so mal so entschieden wurde, denn den Ausgleichstreffer im ersten Spiel bekamen wir auch erst nachdem der Torwart des Gegners in unserer Hälfte war. Sei es drum, so endete das Spiel mit einem verdienten Sieger und das Weiterkommen in der stark besetzten Gruppe eins schien durchaus machbar.
Nun kam es zu Spiel drei. Gegner war Astheim 1. Sie konnten im Auftaktspiel immerhin ein 0:0 gegen Walldorf erringen. Allerdings unterlagen sie auch durch ein Tor 2 Sekunden vor Ablauf der Spielzeit den Heggepennern mit 3:2.
Wir starteten das Spiel in der gleichen Formation, wie schon beim 2:0 Sieg gegen die Kinsterer. Diesmal war es ein zerfahrenes und ruppiges Spiel, indem die Astheimer nur durch rüdes einsteigen und unnötige Fouls auffielen und so unser Kombinationsspiel unterbinden konnten. Nach 6 Minuten probierte es Mario mit einem Schuss aus der Distanz und scheiterte an einem stark parierenden Keeper. Doch nach dem der Ball aus den Maschen hinterm Tor geholt wurde und wir uns für die Ecke bereit machten, meinte der Schiedsrichter, dass es lediglich Einwurf an der Seitenlinie gebe.  Etwas verwundert führten wir dann diesen aus, der jedoch zu schwach war und vom Gegner abgefangen werde konnte. Durch den freigewordenen Raum spielten die Astheimer den Ball schnell nach vorne und kamen so in ihrem ersten wirklichen Schuss zum 1:0. Etwas geschockt von dem unerwarteten Gegentreffer brauchten wir nun eine Minute, um wieder in die Partie zu finden. Dort rollte dann der Ball knapp hinter der Mittellinie zu Mario, der nicht lange wartete und einen Distanzschuss abfeuerte. Wieder knallte der Ball an den Pfosten, doch diesmal sprang er nicht raus, sondern zappelte im Netz. Der Ausgleich. Doch mit dem Unentschieden waren wir noch nicht zufrieden. Wieder versucht es Mario aus der Distanz. Der Ball senkte sich spät, rauschte aber knapp über die Latte. Wieder ein Foul und diesmal ein Freistoß in aussichtsvoller Position. Mario tippte den Ball an, Schmidt zog ab. Leider zu harmlos und der Ball schoss links neben dem Kasten ins Toraus.
Nun hatten wir etwas Zeit und konnten noch das Spiel der direkten Konkurrenz sehen, um dann im letzten Gruppenspiel zu wissen, welches Ergebnis zum Weiterkommen reichen würde. Dabei trafen die Kinsteerer auf die Heggepenner. Die Ausgangslage war klar. Sollten die Kinsteerer gewinnen hätten wir automatisch das Viertelfinale erreicht.  Bei einem Unentschieden könnten wir uns sogar eine Niederlage mit einer Tordifferenz leisten. Sollten die Heggepenner allerdings gewinnen, müssten wir dies ebenfalls tun um die nächste Runde zu erreichen.
Das Spiel wurde zu einem sehr verrückten und eine Achterbahn der Gefühlswelt. Fahrlässig verteidigten dabei die Kinsteerer und ließen gleich zahlreiche Chancen. Da war es nur eine Frage der Zeit bis die Heggepenner in Führung gehen sollten. Das 0:1 fiel dann als die Kinstereer einen leichtfertigen Ballverlust in der Vorwärtsbewegung hatten und alle vorne blieben. Gegen 3 Angreifer war der Torwart dann machtlos und in dem Moment war uns klar, dass wir das letzte Spiel gewinnen mussten. Doch wie durch Zufall kam Königstädten zu einer Ecke, die dann direkt verwandelt wurde. Hoffnung kam auf, doch im direkten Angriff nach der Pause wieder die Führung für die Heggepenner. Wieder hängende Köpfe in unserem Block. Doch nach einem schönen Angriff wieder das Unentschieden und im darauf folgenden Angriff sogar die Chance zur Führung. Es kam wie es an dem Tag kommen musste. 30 Sekunden trennten Königstädten vom verdienten Unentschieden, da flog ein harmloser Ball durch einen Torwartpatzer in die Maschen. Danach gab sich das Team auf, sodass die Heggepenner sogar auf 4:2 erhöhen konnten.  Nun war klar: Nur ein Sieg bringt uns dem Viertelfinale näher.
Um dies zu verwirklichen, kamen wir von der Taktik der gemischten Reihen ab und wollten ähnlich wie im ersten Spiel den Gegner überrennen. Die Walldorfer konnten dem Spiel etwas lockerer entgegensehen, da ihnen auch ein Unentschieden zum Weiterkommen reichte. So kam es, dass wir doch relativ weit vorgerückt auf dem Feld standen und den Gegner unter Druck setzen konnten. Allerdings konnten wir mit eigenem Ballbesitz nur wenig Kapital schlagen, da auch wir gleich den Gegenspieler auf dem Fuß stehen hatten. Nach 4 Minuten kam es dann zu einer ersten kurzen Verletzungspause und die Walldorfer spielten den Ball ins Aus, damit ihr Spieler behandelt werden konnte. Nach dem Wechsel spielten wir den Ball nach dem Einrollen zurück, um das Pressing direkt wieder aufzubauen und so kam es, dass Mario auf Höhe unseres Strafraumes an den Ball kam. Von 2 Walldorfern angegriffen, probierte er sofort ins Dribbling zu gehen und verlor dabei den Ball, der daraufhin auch an unserem, in dieser Situation machtlosen Keeper, vorbeigespielt wurde und wir somit wieder in Rückstand gerieten. Wir versuchten jetzt nochmal durch Wechsel neuen Schwung in die Partie zu bringen und vielleicht das Spiel zu drehen, doch es war ein Knick im Spiel. Von unserer Seite kam einfach zu wenig um den Gegner noch mal ernsthaft in Gefahr zu bringen. Als dann zwei Minuten vor dem Ende noch durch ein schwaches Abspiel den Ball verloren, war wieder für Jens nichts zu verhindern und er konnte den Ball nur noch aus den Maschen holen. Nun war kaum noch Zeit und uns trennten drei eigene Treffer vom Weiterkommen und so ergaben wir uns dem Schicksal. Das schrille Dröhnen der Sirene markierte das Ende des Spiels und auch des Turniers für uns.
Umso ärgerlicher ist im Nachhinein der Gegentreffer zum 2:2 im ersten Spiel, denn ein Sieg in diesem Spiel wäre bei sonstigen gleichen Ergebnissen der Einzug unter die besten Acht gewesen. So wissen wir nun, dass wir weiter an uns und unserem Zusammenspiel arbeiten müssen, um beim nächsten Mal dann mehr Erfolg zu haben.